Sonntag, Juni 14, 2009

Meisterturmabseilen 2009



Diesmal waren's zwei Alt- und zwei Neuguzbächer. Schee war's :o)

Dienstag, Juni 09, 2009

Tool Time

... alles was an der Dose hängt.

Boah war das für unsere Großeltern *doll* als es den ganzen neumodischen Quatsch noch nicht gabt. Da war die Welt noch in Ordnung und das kommunikative Leben - zumindest was die Medien betraf - überschaubar. Es war nicht die Frage wie man miteinander redet sondern wo: Nach der Kirche, über den Gartenzaun, beim Leichenschmaus oder im Wartezimmer. Vielleicht haben Omi und Opi auch mal telefoniert, doch höchstens um einen Termin beim Doktor zu bekommen oder der entfernten Verwandtschaft die Zusage zur Hochzeit mitzuteilen.

Da alleine saufen bekanntlich blöd macht und man damals noch wirklich miteinander redete, konnte man das Praktische mit dem Nützlichen verbinden, weshalb ich vermute dass unsere Großeltern deutlich trinkfester waren als wir das jemals sein werden. Nun gut. Falls Opi keine Lust auf soziale Interaktion hatte, ging er einfach in die Werkstatt - die damals jedes Haus hatte - und bastelte etwas. Dementsprechen hießen die verwendeten Baumaterialien Holz, Metall und Stein. Am Telefon und der damit einzigen Signalleitung im gesamten Haus wurde nicht rumgeschraubt. Warum auch. Das hat ja immer funktioniert. Ein typischer Blick in das Netzwerk eines Nachkriegshaushaltes sah daher ungefähr so aus:

Ich gehe hier einfach mal von der Telefondose aus, wobei die nicht unbedingt einen Stecker hatte. Damals war das Kabel, entschuldigung ... die Anschlussschnur, noch direkt in der Dose verschraubt. Ohne Schlitzschraubenzieher (heute übrigens: -dreher) ging da gar nichts. Der Backstein, welcher übrigens FeTAp 611 heisst, wurde ab 1961 gebaut und die orangene Version in RAL 2008 ab 1972 ... lange vor meiner Zeit. Nicht nur die Übertragung von Fernsehwellen machte Riesenschritte, sondern auch die Übertragung und die Vermittlung von Telefongesprächen: MFV wurde eingeführt, womit das Telefon nicht mehr ratterte, sondern eben quietschte. 1985 sah dann das Netzwerk in einem durchschnittlichen Bundesdeutschen Haushalt so aus:

Unser Telefon war übrigens ein grüner FeTAp 75, der auch noch etwas besonderes hatte: Eine fest installierte Klingel. Wenn man den jetzt vorhandenen Telefonstecker rausgezogen hat, dann klingelte irgendein Kasten an der Wand trotzdem. Der Sinn dieser Funktion hat sich mir allerdings entzogen. Weitere 25 Jahre später änderte sich das Bild erneut. Von einem Standardnetzwerk kann sicher keine Rede mehr sein. An der Stelle wo mal das schöne grüne Telefon stand, ist heute nur eine schnöde Ladeschale zu finden. Das sieht schön aufgeräumt aus, allerdings haben wir uns das bitter mit einem wilden Kabelsalat an anderer Stelle erkauft:

Der Krempel unterhalb der WDS Anbindung ist dabei übrigens nur ein Provisorium, welches - so oder so - nur vier Monate halten soll, doch das ist eine andere Geschichte. Und was kommt als nächstes? Weit kann ich nicht in die Zukunft schauen, aber das nächste zu integrierende Gerät ist logischerweise ... Omas Telefon! Und ja: Es geht. Das Telefon meiner Oma besitze ich zwar nicht, doch es gibt immer noch Firmen, die alte Telefone herstellen und verkaufen :o) Dann müssen nur noch zwei Konverter / Adapter dran und schwupps hab ich das Ding im Netz:
Dabei musst Du beachten, dass der MFV IWV Konverter eine zusätzliche Spannungsversorgung mitbringt, denn die alten Klötze brauchen ein bisschen mehr Strom.

Zum Glück müssen wir heute nicht mehr miteinander reden, wenn wir im gleichen Zimmer sitzen. Wir können auch skypen. Falls ich also keine Lust auf soziale Interaktion haben sollte, muss ich nicht in die sowieso nicht vorhandene Werkstatt verschwinden, sondern kann einfach weiterdaddeln.

Hoffentlich gibt's keinen Stromausfall.

Dienstag, Juni 02, 2009

Bürgerferne Volksvertreter

Früher war das Leben schon sehr einfach. Na klar wir haben auch nicht für diePlusseite des Bruttosozialproduktes gesorgt, womit uns große und kleine politische Entscheidungen herzlich egal waren. Das hat höchstens mal an den Geldbeuteln und damit an den Nerven unserer Eltern geknabbert, doch unter dem Strich hat man doch immer das Gleiche gewählt ohne sonderlich drüber nachzudenken. In meiner alten (und seit gestern auch wieder neuen *ggg*) Nachbarschaft war das CDU, FDP .... und dann vielleicht was anderes.

Auch damals waren manche Entscheidungen absurd, grotesk oder eben beides. Die Renten sind sicher. Was aber kümmert mich das wenn ich einfach nur mit meinem Legoraumschiff eine Crashlandung in der Bandewanne hinlegen will? Mama! Wo ist der Badeschaum?! Tja leider hat sich das Leben etwas gewandelt und auf einmal stellt man fest, dass man Brutto mehr verdient als der Durchschnittsdeutsche, Lego spielen immer noch toll ist und dass man wählen gehen kann. Doof nur dass Politiker immer noch graduell den gleichen Unsinn fabrizieren. Nein. Nicht den gleichen Unsinn, denn genau genommen haben sie die Eigenschaft weiter ausgebaut Entscheidungen über Dinge zu fällen, von denen sie keine Ahnung haben. Herzlich Willkommen liebe Digitale Palästinenser. Wir - und damit meine ich die von Christian Stöcker willkürlich auf 15 bis 35 festgelegte Generation C64 - werden fremdregiert. Allerdings sind wir nicht so doof und beschiessen die andere Seite mit Raketen und amokfahrenden Baggerfahrern ;o)

Deutsche Politiker haben es innerhalb des letzten Jahres zu hochgradig schwachsinnigen Entscheidungen gebracht. Den beiden hier aufgeführten Personen unterstelle ich mutwillige Dummheit und werde ihnen das auch ins Gesicht sagen, falls ich die Gelegenheit dazu bekomme:

  • Ursula von der Leyen (CDU) - Einführung eines Webfilters, dessen Sperrliste erstens nicht öffentlich zugänglich ist und zweitens von einer Institution verwaltet wird, die von unserer Verfassung her dafür gar nicht vorgesehen ist. Wie war das noch einmal mit der Gewaltenteilung? Natürlich würde ich mich, wenn ich das BKA wäre, über so ein Überwachungsgeschenk freuen. Das Ziel die Leiden der Kinder, welche durch Kinderpornografie verursacht werden, zu verhindern wird damit allerdings nicht erreicht. Es ist in der Hinsicht vollkommen nutzlos, da sich eine Sperrung erstens umgehen lässt und diverse Organisationen gezeigt haben dass Löschen besser und einfacher als Sperren ist.
  • Wolfgang Bosbach (CDU) - Vorschlag des Verbots von Paintball. Wenn schon, dann richtig. Gleich mit auf die Verbotsliste: Völkerball, Brennball, Schneeballschlachten und Cowboy & Indianer. Der gebetsmühlenartige Wunsch nach Verboten jeglicher Art in Bezug auf Amokläufe ist wirklich grotesk: Ich habe im Gegensatz zu Karel Charva schon Paintball gespielt, mit Plastiksprengstoff und TNT hantiert, diverse Egoshooter gespielt, mit einem Haufen Infanteriewaffen incl. MG3, Granatpistole und Panzerabwehrraketen trainiert und hab mit 16 schon Laserdomeduelle ausgefochten. Ich hab aber nicht vor 26 Jahren (3.6.83) sechs Menschen im Klassenraum meines Bruders erschossen (mein Bruder war glücklicherweise durch einen Zufall nicht im Raum) .
Bei diesen zwei Beispielen geht es nicht nur um die Meinungs- und Informationsfreiheit oder eben das Verbot lustiger und ganz normaler Freizeitaktivitäten. Es geht um die offen zur Schau gestellte Unfähigkeit deutscherPolitiker realitätsnahe Entscheidungen zu treffen.

Das Blöde ist jetzt, dass ich am Sonntag was wählen soll. CDU und SPD scheiden wegen obiger Beispiele sicher aus. Wem das nicht als Beweis reicht, sei an einen Haufen Halbwüchsiger verwiesen, der MdBs wirklich vorführt. Übrigens: Die Tante, die nicht weiss was ein Browser ist, ist unsere Bundesjustizministerin. Naja ... Guidos Antwort war vielleicht nicht toll aber zumindest mal ... nicht falsch.

Na dann schauen wir mal was die digitalen Dilettanten bis zur nächsten Wahl alles anstellen.