Mittwoch, März 08, 2006

Zweites Buch Mose, Kap. 10, Vers 14 und 15

Die Wanderheuschrecken waren mal wieder unterwegs. Nachdem ich in den vergangenen Jahren ausgiebig ins österreichische Innsbruck eingefallen war, musste ich mich also mal in andere Regionen der Alpenstaaten wagen: Zürich soll ja auch ganz schön sein. Bevor es aber richtig los ging musste ich mir erst einmal zwei weitere Plagegeister suchen - Bernhard z.B. - sowie passende Opfer für unseren Anschlag ausmachen: Claudia und Urban. Als altgedienter Heuschreck weiss man auch wie so eine Aktion sauber vorbereitet wird: Ein kurzer pro forma Besuch im Supermarkt und dann kann's auch schon in Richtung Schweiz gehen.

In der Zürich angekommen haben wir brav unsere mitgebrachten Vorräte eingeräumt und dann aber auch gleich kräftig angefangen sie zu dezimieren. Es wurde Abend und wieder Morgen: der erste Tag und unser Bierkonto stand schon auf minus eins.

Den verschmuddelwetterten Samstag hat Claudia abgesehen von der Tatsache, dass wir uns haben einladen lassen, ausgiebig beschrieben. Damit keine Langweile aufkommt steig ich mal da ein, wo Claudia die Erzählung etwas kurz gehalten hat: In der Labor-Bar. Abgesehen davon dass die Musik nicht gut war, war's eigentlich nicht schlecht: Das "gay'n friends" Schild am Eingang haben wir erst beim rausgehen gesehen und unsere erhöhten Alkoholpegel haben bald den Rest erledigt und für Verwirrung gesorgt: Ich glaube die Zahl der Leute, die nicht gedacht haben dass Bernhard und ich zusammen sind hat sich arg in Grenzen gehalten. Derweil hat sich Urban auf unerklärliche Weise nicht weit von der Tanzfläche richtig die Lichter ausgeschossen. Frau Wagner entschloss sich kurz darauf den geordneten Rückzug anzutreten und Herrn Wagner samt Gefolgschaft seinem Schicksal, einem Stadtplan, 40 CHF und dem Schneechaos zu überlassen.


Wenn man so sturzbetrunken durch eine verschneite Großstadt läuft, die mehr einem Wintermärchen als einem Schweizer Bollwerk der Verkehrsstrafen gleicht, dann kriegt man's gar nicht mehr mit wie weit vier Kilometer eigentlich wirklich sind. Dank gleichmässiger Betrunkenheit unter der Gefolgschaft fing keiner an zu nörgeln und ein ins Bios implementiertes Navi brachte uns ohne Umwege in Claudias Butze. Wären unsere Schuhe nicht völlig durchgeweicht gewesen, hätten wir freiwillig auch noch ein paar Kilometer mehr zurückgelegt weil es wirklich schön da draussen war. Für die andere Wagnerfraktion war der Rückweg zwar eigentlich kürzer aber ich glaube sie haben trotz Heimvorteil nicht den kürzesten Weg genommen. Es wurde Abend und wieder Morgen: der zweite Tag. Das Bierkonto stand auf -14. Tschuldigung liebe Claudia ...

Der Sonntag war dann - wie schon beschrieben - ein einziges Autoausgebuddel. Da blieb also nur noch ein kurzer Blick auf das verschneite Zürich und die Heimfahrt Richtung Ingolstadt (die Dank Gaskröte 241 EUR billiger war als die Bahnfahrt).

Hab ich schon gesagt, dass Claudia 0,0 mit Bernhard gerechnet hat?

Ich hab ihr nur erzählt ich hätte zufällig ein cooles "Mitbringsel" gefunden und dementsprechend sah auch ihr Gesicht aus, als Herr Wagner an der Scheibe vom Fernsehraum kratzte: Claudia muss wohl eine geschlagene Ewigkeit darüber nachgedacht haben warum der Kerl hinter dem Glas so aussah wie Bernhard. Doch leider hab ich davon kein Foto ... dumm das.


So liebe Schweizer: Jetzt seid Ihr dran - Ingolstadt wartet schon auf Euch!
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